

Auf einen Blick
- Unternehmen sind unabhängig von ihrer Grösse mit denselben Herausforderungen konfrontiert.
- KMUs sind gleich stark von der Regulierungslast betroffen wie Grossunternehmen.
- Absatzschwierigkeiten im Ausland betreffen Gross und Klein gleichermassen, wohingegen Arbeitsausfälle bei Grossunternehmen leichter zu kompensieren sind.
Die jüngste Umfrage von economiesuisse zeigt, dass die Unternehmen in der Schweiz nach wie vor mit den gleichen Herausforderungen kämpfen: Regulierung und Bürokratie sowie Absatzschwierigkeiten im In- und Ausland. Interessant ist nun die Auswertung nach Unternehmensgrösse: Sind kleinere Unternehmen stärker oder häufiger betroffen von diesen Herausforderungen?
Die Auswertung basierend auf der Anzahl Beschäftigten zeigt, dass die Unternehmen unabhängig von ihrer Grösse mit denselben Herausforderungen konfrontiert sind. Lediglich beim Ausmass der Betroffenheit gibt es gewisse Unterschiede zwischen Grossunternehmen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
Regulierung und Bürokratie belasten alle Unternehmen
Die erste Erkenntnis ist, dass jeweils mehr als die Hälfte der KMU und Grossunternehmen angibt, die Belastung durch Regulierung und Bürokratie als problematisch einzustufen. Interessant ist nun, dass es wenig Unterschiede bei der Betroffenheit von KMU und grossen Unternehmen gibt. KMUs sind nicht stärker von der Regulierungslast betroffen als grosse. Obwohl letztere über gut besetzte Compliance-Abteilungen verfügen, ist die Regulierungsdichte für sie genauso problematisch oder sogar noch etwas schlimmer als bei kleinen Unternehmen. Dies hängt wohl damit zusammen, dass gewisse Regulierungen wie Lohnvergleichsanalysen oder internationale Regulierungen nur oder verstärkt für grosse Unternehmen gelten. So oder so gilt: Die Regulierungslast und der bürokratische Aufwand sind ein flächendeckendes Problem für breite Teile der Schweizer Wirtschaft, egal wie gross eine Unternehmung ist.
Absatzschwierigkeiten im Ausland betreffen Gross und Klein gleichermassen
Die zweite Erkenntnis: Auch mit Blick auf die Absatzschwierigkeiten zeigt sich, dass die Situation auf ausländischen Märkten aktuell sowohl für kleine als auch für grössere Unternehmen schwierig ist. Dies liegt daran, dass nicht nur Grossunternehmen, sondern auch viele KMU im Ausland aktiv sind. Ein offener Zugang zu wichtigen Absatzmärkten ist somit für grosse wie kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz entscheidend. Im Inland haben zwar KMU häufiger Absatzschwierigkeiten. Dies liegt weniger an einer schwachen Konsumnachfrage als vielmehr an einer schwachen Nachfrage der Geschäftskunden. Die Herausforderungen auf den internationalen Märkten dämpfen die Nachfrage nach Vorleistungen und Komponenten. Die zahlreichen Zulieferbetriebe spüren diese Folgen indirekt.
Arbeitsausfälle sind bei Grossunternehmen leichter zu kompensieren
Die dritte Erkenntnis ist, dass Unternehmen mit mehr Beschäftigten Ausfälle beim Personal leichter verkraften können. Während für jedes zehnte Grossunternehmen Arbeitsausfälle ein Problem darstellen, ist bei den KMU hingegen jedes fünfte betroffen. Dieses Ergebnis deckt sich mit dem, was wohl die meisten von uns vermuten: Je mehr Beschäftigte ein Unternehmen hat, desto weniger fällt es ins Gewicht, wenn jemand zum Beispiel krankheitsbedingt ausfällt. Die übrigen Mitarbeiter können dies ausgleichen. Bei Unternehmen mit weniger Beschäftigten ist es dagegen schwieriger, Personalausfälle zu kompensieren.
Fazit: Es ist unsinnig, einen Gegensatz zwischen gross und klein, international und national oder export- und binnenorientiert konstruieren zu wollen. Die Schweizer Unternehmen sitzen im selben Boot. Sie sehen sich mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert, unabhängig davon, ob es sich um KMU oder Grossunternehmen handelt. Regulierung und Bürokratie belasten alle und der Zugang zu ausländischen Märkten ist für weite Teile der Schweizer Wirtschaft von zentraler Bedeutung.
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